open space zeitz 2019 – Wie du mir, so ich dir

Die Grundidee des Projekts besteht aus dem Anlegen eines Sammelalbums, oder besser eines Reisetagebuchs, denn wenn ich reise, lege ich immer ein Reisetagebuch an. Alles was mir in die Hände fällt, ein Stück Aufmerksamkeit erhascht, sammle ich dort. Diese Sammlungen sind für mich eine Erinnerung an den besuchten Ort; sie beschreiben ihn und meine verbrachte Zeit. Die enthaltenen Fundstücke konservieren und beschreiben meine Reise, sehen schön aus oder sind witzig. Im Rahmen des Projekts fand eine einwöchige Exkursion nach Zeitz statt (24.06. – 29. 06). Auch dort wollte ich ein Reisetagebuch, also eine Ortsbeschreibung anlegen. Bisher hatte ich jedoch nie darüber nachgedacht, wie ich mich beim Sammeln von Erinnerungen auch nachhaltig auf die Bewohner beziehen kann. Ein Gedicht von Goethe hat mir auf die Sprünge geholfen: Frau mit zugeknöpften Taschen, dir tut niemand was zulieb. Hand wird nur von Hand gewaschen, wenn du nehmen willst, so gib!

Wenn ich Gegenstände sammeln will, muss ich auch im Gegenzug etwas dafür anbieten. Ich werde eine umfangreichere, vielleicht sogar treffende Beschreibung von Zeitz erhalten, wenn ich nicht nur nehme wie üblich, sondern auch gebe. Daher habe ich vor der Reise Gegenstände aus Dortmund gesammelt, die ich mit auf die Reise nach Zeitz genommen habe.

Während ich also die Eröffnungsgabe mache und auf die Gegengabe warte, besteht ein Ungewissheitsphase.Wird meine Gabe erwiedert werden?

Aus dem Seminar: Alles wird gut. Orte und ihre Sorgen, 2019

  • Maria Levermann KD / 2. Semester