open space zeitz 2023 – So wie sonst

Die Stadt Zeitz ist von Leerstand geprägt. Dabei vergisst man schnell diejenigen, die in der Stadt immer noch leben. Wir beschäftigten uns mit der Frage nach Wohnraum und dessen Macht. Im Austausch mit anderen definierte sich die Wohnung und das Zuhause als eine Zuflucht oder Festung, ein Rückzugsort oder auch ein einfacher Schlafplatz, man kann sich Wohnraum käuflich sichern und man kann ihn sich aneignen. Der Wohnraum ist in jedem Fall auch ein Privileg. All diese Gedanken haben eins gemeinsam – der Raum wird genutzt.

Der Leerstand in Zeitz ähnelt einem Schwebe- oder Wartezustand. Es passiert nichts und es ist unklar, wann etwas passieren wird. Die schönen alten, wenn auch baufälligen Häuser könnten eine Chance für die Stadt sein, wieder Leben entstehen zu lassen. Die von uns gezeigte Videoinstallation spielt mit dem Gedanken, dass Menschen Wohnraum in Zeitz wieder nutzen und Neues in jeglicher Form entstehen lassen könnten.

Vor Ort in Zeitz hatten wir eine Woche lang Zeit, Zeitzer*innen zu finden, die Teil der Installation werden wollten. In Planung standen Storylines, die in vier Fenstern durch Filmprojektionen erzählt werden sollten – Alltagssituationen, die scheinbar Leben zurück in das leere Wohngebäude bringen: Ein Paar macht sich zum Ausgehen fertig, eine Frau faltet ihre Wäsche und eine andere räumt trockenes Geschirr zurück in ihre Küchenschränke, ein Mann liest in einem Buch.

In der Dämmerung am 07.07.2023 waren die Zeitzer*innen eingeladen, sich die Installation in der Rahnestraße einmalig anzusehen.

Aus dem Seminar: Insignien der Macht, 2023

  • Anna Daschkewitz ORD / 4. Semester
  • Leonie Kohlenbach ORD / 4. Semester
  • Thilo Hillen Film und Sound / 4. Semester