„Heimat ist ein Gefühl, ein Geruch, eine Farbe, ein Geräusch. Heimat ist sinnlich. Heimat ist, wo unsere Wurzeln sind“. Bei meinem Masterprogramm „Heimatgrund“ mache ich in Zeitz verschiedene Untergründe in einem Raum begehbar. Stein, Erde, Rindenmulch, Sand: Wurzeln schlägt jeder. Irgendwo. Irgendwann. Und oft auch mehrfach im Leben.
Die Arbeit Heimatgrund schafft Assoziationsraum: Sich eine Heimat schaffen, das macht auch Mühe, sagt einer der Besucher*innen. Am Rand stehen, distanziert bleiben, dürfte hingegen kaum ausreichen, um heimisch zu werden.
Ich selbst habe zu den hier ausgebreiteten Böden persönliche Beziehungen. Der Asphalt steht für Frankfurt/Main, an Dortmund erinnert mich dagegen der Duft von Rindenmulch, den mein Vater immer im Frühjahr im elterlichen Garten ausgestreut hat. Die zusammengebrachten Heimatgründe sind daher für mich ein Bild meiner Heimaten. Überhaupt könne Heimat ganz verschiedene Untergründe haben, wenn sich nur dieses Heimatgefühl einstelle. Damit das geschehe, müsse man sich den neuen Orten auch stellen, sich auf sie einlassen. Und deshalb habe ich auch Backsteinscherben dazu gelegt, die ich mit Zeitz verbinde. Wichtig ist, dass man Heimat zulässt, egal wo man hinkommt.
Aus dem Seminar: Heimat, 2017
- Lisa Hinzmann